Das Projekt Re:Eden wird mit der Publikation „Neue Blicke auf die älteste Reformsiedlung Deutschlands“ abgeschlossen.
Mit Beiträgen von Anja Neumann, Dietrich Heißenbüttel, Erik Göngrich, Waltraud Eisenberger, Eva Hertzsch & Adam Page, Studierende des Instituts für Architektur der TU Berlin, Christina Glanz, Stephan Dillemuth, Team DIS+KO & Hannnes Langguth & Nina Pawlicki, Milosz Paul Rosinski & Nina Prader, Thomas Fiedler und bankleer.
Gestaltung Till Sperrle
https://www.jovis.de/de/buecher/details/product/reeden.html
Vor 125 Jahren trafen sich 18 VegetarierInnen in Berlin, um die älteste noch bestehende Siedlung der Lebensreformbewegung zu gründen. Auf die ökologischen und sozialen Herausforderungen der Industrialisierung reagierten die Gründer der Genossenschaftssiedlung Eden mit einem Gegenmodell: einem naturnahen Leben in der Nähe der Großstadt, ermöglicht durch gemeinsamen Grundbesitz. Die Siedlung, die inzwischen zu Oranienburg gehört, avancierte zum Vorbild der Gartenstadtbewegung und zum Musterbeispiel einer frühen Alternativkultur – bis Nationalsozialismus, DDR und die treuhandgelenkte Nachwendezeit den Spielraum immer mehr einschränkten.
In einem seltsamen Spannungsfeld zwischen utopischer Trümmerlandschaft, Hemmnissen, neuen Horizonten und dem Wunsch nach Veränderung startete das Projekt RE:EDEN im Mai 2018 in der Obstbaugenossenschaft Eden mit einer Bauwoche und einer Parade, gefolgt von Forschungsaufträgen, Salons zur Lebens-, Boden- und Wirtschaftsreform, einer Sommerakademie, Ausstellungen, Kinoprogramm, Performances, Theaterparcours – und schließt mit einer nach Perspektiven fragenden Publikation: Welche Rolle kann das Modell Eden als räumliches Gemeingut heute noch spielen? Wie ließe sich lokales Wissen in Dialog setzen zu neuen Bewegungen wie Urban Gardening, Ökodörfern, neuen Genossenschaften, Wohnmodellen oder Initiativen solidarischen Wirtschaftens? Wie kann partizipative Kunst auf Gemeinschaften einwirken und deren Wünsche und Interessen verräumlichen?